Bling Bling Cornern – Wie Ready-to-Drink den Straßenrand veredelt
Das Phänomen des “cornerns” ist alles andere als neu …
In deutschen Großstädten wie Berlin, Hamburg oder Köln ist Cornern in bestimmten Zielgruppen längst Teil des urbanen Lebensstils: Symbol für Freiheit, Einfachheit und das Aneignen öffentlichem Raums – Menschen strömen auf die Straße zum informellen, oft spontanen Zusammenkommen und Treffen. Gespräche, Geselligkeit und gemeinsam Zeit “auf ein Getränk” verbringen.
Das Getränk wird vor Ort gekauft – oft im Kiosk, Büdchen oder Convenience-Store … Damit verlagert sich der Kauf aus den Bars, Kneipen und Clubs in den Einzelhandel.
Ein Phänomen, das Spirituosen- und Filler-Marken nutzen …
Der Eindruck: Auf der Straße vollzieht sich ein kleiner Wandel … das Getränkeangebot passend zum Anlass wird immer breiter und wertiger. Waren es früher Dosen- und Flaschenbiere, so sehen wir nun beim Gang durchs Viertel immer öfters Longdrinks und Cocktails in der Dose: Der Bartresen wird somit über ReadyToDrink in die Straße verlagert.
Warum Ready to Dink und Cornern gut zusammengeht:
👉 Für Verbraucher: Instant-Verbesonderung, Eskapismus, Mood-Regulation, Selbstwert, Social Design – über den Trinkgenuss, die Lebensfreude sowie die soziale Ausweisqualität der Marken.
👉 Für die Marken: Mehr Zugänglichkeit und damit neue Zielgruppen, neues Image, neue Verwendungssituation, neue Wettbewerbsverhältnisse. Dies gilt für Spiritusosen als auch Filler.
👉 Für die Bildmaschine: Eine authentische Konsumsituation, die allltagsnah und doch Lifestyle. Perfekt für die Inszenierung in SoMe, etwas was Marken wiederum zu mehr Sichtbarkeit und Relevanz verhilft …
Mit welchen Design-Griffen Spirituosen- & Filler-Marken den Anlass kapern:
1️⃣ Hohe Markensichtbarkeit & -wiedererkennbarkeit: Distinkte Markenelemente werden bold und meist zentral gespielt – der Fokus liegt auf der Marke. Alles andere hat sich unterzuordnen.
2️⃣ Mit eindeutigen Spirits-Signalen (Illustrationen, Farben, Typo) darf sich die Dose gerne wie ein Signature-Drink anfühlen.
3️⃣ Spiel mit Materialität und Oberflächen: Veredelungen, glänzende oder metallische Akzente vermitteln Luxus. Aber auch matte Oberflächen und Strukturen sind zu beobachten.
Fazit:
Spirituosen- und Filler-Brands haben mit Cornern eine perfekte Bühne und einen neuen Konsum Anlass. Marken, die es schaffen, sich hier als Premium-Alternative zu positionieren– auch im wachsenden Non-Alcoholic-Cocktail-Segment (Schweppes)– können Teil einer neuen urbanen Genusskultur sein.
Und … ich merke, ich freue mich auf die Saison, bleibe aber vmtl. bei alkoholfreien Bier direkt aus der Kneipe bzw. Bar … denn die haben es im Moment ja nicht so leicht.
von Geoffrey Hildbrand