Präsenz & Sichtbarkeit: Offline schreit die Verpackung. Online flüstert die Marke …
n=1 … auch für mich beginnt die Customer Journey, also der Moment, in dem sich mein eigenes erstes Consideration Set bildet, heute oft in der KI …
Viele Suchen starten bei mir gar nicht mehr bei Google, sondern direkt bei Gemini oder ChatGPT. Und meist will ich nicht nur Empfehlungen, sondern auch gleich die Produkte sehen. Oft geht’s bei mir um Technik, Unterhaltungselektronik, Haushalt, Küche oder Garten. Und natürlich gilt, online sieht man fast immer das Produktdesign – Verpackung taucht in den Thumbnails eher selten auf.
Was mir als „Lösungs-Suchender“ immer wieder auffällt: Die Qualität der Creative Assets schwankt enorm, die Art der Darstellung ist aber uniform.
Warum ist dies so?
… ganz einfach:
Die Creative Assets für Online-Shops werden nicht zentral gesteuert. Plattformen wie Amazon, OTTO oder Zalando nehmen Einfluss darauf, wie Produkte dargestellt werden, sie haben ihre eigenen Richtlinien – und so lässt sich eine einheitliche Markenpräsentation natürlich kaum durchhalten.
… wir wissen aber aus Eyetracking-Studien: Markenfarben z.b. sind in allen Shelfs ein visueller Anker. Sie lenken Aufmerksamkeit, helfen bei der Orientierung und stärken das Markengefühl.
Naheliegende Überlegung: Offline ist die Verpackungsgestaltung zentral, um Shelf-Impact zu erzeugen. Produktinszenierung ist dabei nur eine Element, um die Aufmerksamkeit zu lenken. Online beschränkt man sich hingegen meist auf Produktdesign und selbst dies wird oft auch wenig inszeniert.
Jetzt, wo durch die KI die Journey sich höchstwahrscheinlich wieder stark verändert, wäre es nicht wichtig, sich über den digitalen visuellen Shelf-Impact Gedanken zu machen? Einfach um Markenstärken voll auszuspielen und um das Markenerleben in den jeweiligen Shelfs – on- & offline – ganzheitlich zu gestalten?
Markenfarbe, Form, Key Visuals – alles, was Wiedererkennung stiftet – auch in Produktbildern, Thumbnails und KI-optimierten Assets könnte mehr sichtbar sein…
Um zu zeigen, was ich meine, habe ich das mal am Beispiel Yale durchgespielt (kein Auftrag, nur ein Gedankenspiel):
Das charakteristische Yale-Gelb taucht im Packaging, im Produkt und in den digitalen Assets auf. So entsteht ein nahtloses Markenerlebnis – egal ob im Store, im Online-Shop oder in der KI-Ergebnisliste. Und: das Schöne daran wäre, dass auch in der LLM das Visual stärker Guidance erzeugt …
Oder geht es nur mir so? Vermisst sonst noch jmd so Dinge wie die Markenfarbe, wenn man digital nach Produkten stöbert? …
von Geoffrey Hildbrand